Handy am Steuer "macht alt"
Handy am Steuer "macht alt"
Von CARSTEN MEINKE /JKM
Wenn jüngere Autofahrer am Lenker telefonieren, fahren sie wie Senioren. Das zeigen Versuche zweier amerikanischer Psychologen. Selbst bei Benutzung einer Freisprechanlage sinkt die Reaktionszeit um gut ein Sechstel, während das Risiko eines Auffahrunfalls steigt.
Gleichzeitig beeinträchtigt das Telefonieren die Fähigkeit, sich in den fließenden Verkehr einzugliedern, berichten David Strayer und Frank Drews von der University of Utah, Salt Lake City, im Fachblatt "Human Factors". "Setzt man einen 20-Jährigen mit einem Mobiltelefon hinter das Lenkrad, ähnelt seine Reaktionszeit dem eines 70-jährigen Fahrers", erläutert Strayer. Das Reaktionsvermögen älterer Teilnehmer habe dagegen weniger stark gelitten, als gemeinhin angenommen.
Die beiden Psychologen ließen je 20 normalsichtige Erwachsene im Alter von 18 bis 25 bzw. 65 bis 74 Jahren mehrere Touren in einem Fahrsimulator absolvieren. Dabei sollten die Teilnehmer einem simulierten Vordermann folgen, der in unregelmäßigen Abständen bremste und wieder beschleunigte. Führten die jüngeren Fahrer gleichzeitig per Freisprecheinrichtung eine Unterhaltung, sank ihre Reaktionszeit um 18 Prozent von 780 auf 912 Millisekunden - nahe an dem Wert älterer, nicht telefonierender Fahrer. Nach dem Bremsen brauchten sie wiederum 17 Prozent länger, um wieder auf Reisegeschwindigkeit zu kommen.
"Insgesamt behindern sie also den Verkehrsfluss", erläutert Strayer. Dadurch steige die Gefahr, dass das folgende Fahrzeug auffahre. Gleichzeitig fuhren die jüngeren Fahrer während des Telefonierens dreimal häufiger auf den Vordermann auf - und das, obwohl sie einen 12 Prozent größeren Abstand einhielten.
Erstaunlicherweise verschlechterte sich das Fahrverhalten der älteren Teilnehmer beim Telefonieren nicht stärker als das der jüngeren, während die Zahl der von ihnen verursachten Unfälle gleich blieb. Eine mögliche Ursache sei, dass ältere Fahrer erfahrener seien und weniger Risiken eingingen, so die Forscher.
http://www.morgenwelt.de/index.php?id=155&backPID=155&tt_news=1158
Von CARSTEN MEINKE /JKM
Wenn jüngere Autofahrer am Lenker telefonieren, fahren sie wie Senioren. Das zeigen Versuche zweier amerikanischer Psychologen. Selbst bei Benutzung einer Freisprechanlage sinkt die Reaktionszeit um gut ein Sechstel, während das Risiko eines Auffahrunfalls steigt.
Gleichzeitig beeinträchtigt das Telefonieren die Fähigkeit, sich in den fließenden Verkehr einzugliedern, berichten David Strayer und Frank Drews von der University of Utah, Salt Lake City, im Fachblatt "Human Factors". "Setzt man einen 20-Jährigen mit einem Mobiltelefon hinter das Lenkrad, ähnelt seine Reaktionszeit dem eines 70-jährigen Fahrers", erläutert Strayer. Das Reaktionsvermögen älterer Teilnehmer habe dagegen weniger stark gelitten, als gemeinhin angenommen.
Die beiden Psychologen ließen je 20 normalsichtige Erwachsene im Alter von 18 bis 25 bzw. 65 bis 74 Jahren mehrere Touren in einem Fahrsimulator absolvieren. Dabei sollten die Teilnehmer einem simulierten Vordermann folgen, der in unregelmäßigen Abständen bremste und wieder beschleunigte. Führten die jüngeren Fahrer gleichzeitig per Freisprecheinrichtung eine Unterhaltung, sank ihre Reaktionszeit um 18 Prozent von 780 auf 912 Millisekunden - nahe an dem Wert älterer, nicht telefonierender Fahrer. Nach dem Bremsen brauchten sie wiederum 17 Prozent länger, um wieder auf Reisegeschwindigkeit zu kommen.
"Insgesamt behindern sie also den Verkehrsfluss", erläutert Strayer. Dadurch steige die Gefahr, dass das folgende Fahrzeug auffahre. Gleichzeitig fuhren die jüngeren Fahrer während des Telefonierens dreimal häufiger auf den Vordermann auf - und das, obwohl sie einen 12 Prozent größeren Abstand einhielten.
Erstaunlicherweise verschlechterte sich das Fahrverhalten der älteren Teilnehmer beim Telefonieren nicht stärker als das der jüngeren, während die Zahl der von ihnen verursachten Unfälle gleich blieb. Eine mögliche Ursache sei, dass ältere Fahrer erfahrener seien und weniger Risiken eingingen, so die Forscher.
http://www.morgenwelt.de/index.php?id=155&backPID=155&tt_news=1158
Gobsch - 7. Feb, 12:43