Kranheit durch Elektrosmog ?

Krankheit durch Elektrosmog?

Bahnhofsviertel: Anwohner-Protest gegen Funkmast / Kein Bauantrag / Behörde prüft


Bützow • In Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder sind Eltern im Bützower Bahnhofsviertel. Sie fürchten die Strahlung einer neuen Mobilfunk-Antenne, die derzeit installiert wird. Der Betreiber sieht sich im Recht, Wissenschaftler sind verschiedener Meinung.

"Wir wissen um die Gefahr", sagt Anwohnerin Eike Krone. Sie fürchtet sich vor Elektrosmog. Die Mutter zweier Kinder macht seit einigen Tagen Menschen im Bahnhofsviertel auf das Problem aufmerksam. Etwa 100 haben bereits eine Unterschriftenliste unterzeichnet. Anlass: Der Handy-Betreiber Vodafone lässt in der Bahnhofstraße einen Funkmast errichten. Eike Krone bangt um die Gesundheit der Anwohner; sie selbst wohnt nur wenige Meter von der neuen Anlage entfernt. Auch Sandra Klein hat Angst vor Strahlen, die sie und ihre Kinder treffen könnten.

Gepulste Strahlen seien das Problem, bis zu 1000 Meter sollen diese wirken. Das beträfe dann das ganze Bahnhofsviertel, so die Bützowerinnen. "Hier gibt es sehr viele Kinder", sagt Sandra Klein. Daher ihre Forderung: Die Anlage müsse weg.

Laut Mobilfunk-Betreiber Vodafone seien solche Anlagen "nach dem gegenwärtigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse unbedenklich" und würden "keine Gesundheitsgefährdung für Menschen" bedeuten. Die Strahlen der Funkmasten lägen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten, sagte gestern Vodafone-Sprecherin Anka Vollmann. "Wir senden mit ganz geringer Leistung." Zudem gebe es noch keinen Beweis, "dass Mobilfunk gesundheitsschädigend ist", so Vollmann. Vielmehr investiere Vodafone selbst Millionen Euro in die Forschung.

Auch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Schwerin, die den Standort prüfte, kommt zu dem Schluss: Es "werden die festgelegten Grenzwerte eingehalten".

Gegner warnt vor Krebs

Diese Grenzwerte zweifelt Siegfried Zwerenz, Sprecher des bundesweit gegen Elektrosmog agierenden Vereins "Bürgerwelle e.V.", an. Die Werte würden nur gelten, um eine Erwärmung im Umfeld zu verhindern. Das Problem sei jedoch die Dauerbelastung durch Hochfrequenzstrahlung. "Diese Strahlung greift in das Regulierungs-System des Menschen ein", so Zwerenz. Die Folge seien u.a. Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Aggressivität, aber auch Bluthochdruck oder Schädigung des Erbgutes. Es sei wissenschaftlich belegt, so Zwerenz, dass das Krebsrisiko in der Nähe solcher Anlagen steige. Anhand von Daten der Bützower Anlage rechnet der Mann von der "Bürgerwelle" schnell die Belastung aus: In der Hauptstrahlungsrichtung wären dies in 500 Metern Entfernung noch 26 Nanowatt je Quadratzentimeter. Zwerenz: "Das ist viel zu viel." Zu erwartender Nebeneffekt: Der Wert von Grundstücken im Umfeld von Mobilfunk-Masten sinke "um 30 bis 40 Prozent".

Der Experte weiß um die unterschiedlichen Ergebnisse wissenschaflicher Studien. "Die Mehrheit dieser Studien haben jedoch Schädigungen gefunden." Hier widerspricht Vodafone. Viele dieser Studien seien gar keine, so Sprecherin Anka Vollmann.

Warum dieses Thema dennoch bundesweit vor allem in der Politik kleingeredet werde, dafür hat Siegfried Zwerenz folgende Erklärung: Die Bundesregierung habe z.B. die UMTS-Lizenzen für 50 Milliarden Euro selbst an die Mobilfunk-Betreiber verkauft und müsste im Falle eines Eingriffes mit Schadensersatz-Forderungen rechnen.

Was die Bützowerinnen Eike Krone und Sandra Klein wundert, ist, dass für den Funkmast in der Bahnhofstraße kein Baugenehmigungsverfahren nötig war. "Ein Bauantrag liegt nicht vor", sagte gestern Dr. Petra Zühlsdorf-Böhm, Sprecherin des Landkreises Güstrow. Dabei hätte laut Neufassung der Landesbauordnung eine Baugenehmigung erfolgen müssen, da für den Schornstein eine neue Nutzung vorgesehen ist. Die Baukontrolleure des Landkreises werden sofort prüfen und nötigenfalls ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren einleiten. Sollte Vodafone später einen Bauantrag stellen, werde ein Genehmigungs-Verfahren mit Anhörung und auch Beteiligung der Stadt eingeleitet.

Besitzer aus Würzburg

Eike Krone und Sandra Klein wollen mit allen regulären Mitteln gegen die Anlage vorgehen, auch mit Anwalt. Mut macht ihnen dafür Siegfried Zwerenz von der "Bürgerwelle". Rund 1000 Anlagen seien bundesweit bereits verhindert worden, sagt er. Ein möglicher Weg führe über den Grundstücksbesitzer.

Dieser wohnt im Bützower Fall im Raum Würzburg und lässt eine Sprecherin erklären: Es gebe für den Mast einen 25-jährigen Mietvertrag; gegen das Vorgehen von Vodafone könne sich der Besitzer nicht wehren, zumal das Unternehmen nicht gegen geltendes Recht verstoße.

Frank Pubantz

Quelle:
http://www.svz.de/newsmv/lr/bue/01.02.05/943690/943690.html
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Elektrosmog in Halle/Saale

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