Mittwoch, 12. Januar 2005

Festnetz und Mobilfunk wachsen zusammen

Festnetz und Mobilfunk wachsen zusammen
[Von ftd.de, 08:08, 12.01.05]


Da die Dynamik im Mobilfunk nachlässt, liegt die Hoffnung auf neuen Festnetz- und Internetprodukten. Wie sieht die Lage der europäischen Telekomkonzerne im einzelnen aus?
Die europäischen Telekomkonzerne richten ihre Geschäftsmodelle neu aus. Bisher konnten sich Ex-Monopolisten wie Deutsche Telekom oder France Telecom auf das hohe Wachstum ihrer Mobilfunktöchter stützen. Es glich die bröckelnden Umsätze im traditionellen Festnetzgeschäft aus. Doch die Zuwächse im Mobilfunk lassen nach. Zugleich drängen neue Billiganbieter auf den Markt. Dieses Jahr beginnen die Konzerne daher, Festnetz- und Internetsparten zu verknüpfen und zu neuen Wachstumsträgern aufzubauen.
Der Strukturwandel verändert auch den Wettbewerb. Die Konzerne können die Produkte ihrer Sparten verstärkt zu Komplettpaketen bündeln. Neben neuen Onlineangeboten dürften dieses Jahr auch erste Testprodukte von Festnetz und Mobilfunk entstehen - beispielsweise Telefone, die in beiden Netzen arbeiten. "Wir werden 2005 viele Versuche solcher Produktbündel sehen", sagt Roman Friedrich, Telekomexperte bei Booz, Allen, Hamilton.
Besinnen auf das alte Festnetz

Dadurch erwartet Friedrich auch einen Angriff der Ex-Monopolisten auf stark fokussierte Anbieter wie den weltgrößten Mobilfunkkonzern Vodafone. "Der Kampf wird nicht mehr mit gleichen Waffen ausgetragen. Komplettanbieter stehen gegen Spezialisten", sagt Friedrich. "Bisher hat Vodafone mit der Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile konkurriert, jetzt wird es die ganze Telekom sein."
Dass Europas Telekomkonzerne sich auf das alte Festnetz besinnen, liegt an dem großen Druck auf ihren bisherigen Wachstumsträger Mobilfunk. "Vor allem in Deutschland und Frankreich wird es in diesem Geschäft schwieriger. Der Konkurrenzdruck nimmt zu", sagt WestLB-Analyst Stefan Borscheid. Denn immer mehr neue Anbieter kommen in den Markt, die von den Netzbetreibern Minutenpakete anmieten und darüber ihren Kunden Billigangebote machen. So verhandelt derzeit das schwedische Unternehmen Tele2 mit Netzbetreibern über den Einstieg in den deutschen Mobilfunkmarkt.
Hohe Wachstumsraten sind passé

Die hohen Wachstumsraten von einst sind daher passé. Legte T-Mobile 2002 noch um 35 Prozent zu, waren es 2003 nur 15 Prozent. "Durchschnittlich zweistellige Zuwachsraten wird es 2005 wohl nicht mehr geben", sagt Analyst Borscheid. Berater Friedrich sieht die Gewinnmargen der Mobilfunkanbieter - das Verhältnis von Gewinn und Umsatz - "bald gewaltig unter Druck". Interessant dürfte daher sein, ob die neue Technik UMTS nach dem Verkaufsstart passender Handys im abgelaufenen Weihnachtsgeschäft den Kunden die Nutzung neuer mobiler Anwendungen schmackhaft gemacht hat.
Um das Festnetzgeschäft zu stärken und die Abhängigkeit vom Mobilfunk zu senken, haben France Telecom und Spaniens Telefónica ihre Internettöchter von der Börse zurückgekauft, die Deutsche Telekom ist derzeit dabei. Zugleich haben Italiener und Franzosen auch ihre Mobilfunktöchter reintegriert.
"Alles ist jetzt in der Probierphase"

Die Kombination mit dem Festnetz muss zu einem deutlichen Plus bei breitbandigen Onlineverbindungen via DSL führen, denn noch machen die Internetanbieter nur einen Bruchteil der Konzernumsätze aus. "Das Breitbandgeschäft ist eine potenzielle Goldmine", ist sich Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke jedoch sicher. "Das Festnetzgeschäft ändert sich komplett durch Breitband, Telefonie über das Internet sowie Medienangebote wie TV oder die Onlinevideothek." Sal.-Oppenheim-Analyst Frank Rothauge sieht großes Potenzial: "Nur zehn bis 15 Prozent der Festnetzkunden in Westeuropa haben einen DSL-Anschluss", sagt er.
Dieses Jahr dürfte sich erstmals zeigen, ob die neuen Produkte eine Zukunft haben. "Alles ist jetzt in der Probierphase. Für TV über DSL-Leitungen wird 2005 aber noch nicht der große Durchbruch kommen", sagt WestLB-Analyst Borscheid. An Kombiprodukten von Festnetz- und Mobilfunk bastelt derzeit bereits der britische Konzern BT. Umgekehrt hat Berater Friedrich erste Überlegungen von Mobilfunkanbietern ausgemacht, in das DSL-Geschäft einzusteigen. Auch Kabelfirmen drängen in den Telefon- und Internetmarkt.
Zugleich kommen die Festnetzsparten in ihrem wichtigen Geschäft mit Telefonanschlüssen unter Druck. "Onlineanbieter wie United Internet oder Freenet steigen nach und nach in das Anschlussgeschäft ein", sagt Analyst Rothauge. Daher hätten die Konzernchefs eine neue Front, an der es zu kämpfen gilt.


Die Auf- und Absteiger der Telekommunikationsbranche










Deutsche Telekom
France Telecom
Vodafone
Telecom Italia
British Telecom


Chancen
Europas größter Telekomkonzern spürt im Inland nur geringen Konkurrenzdruck. Auch international ist er sehr stark aufgestellt.
In der Festnetztelefonie in Frankreich kann der Konzern den Marktanteil gut halten. Die Integration der Sparten Online und Mobilfunk ermöglicht neue Produkte.
Der britische Konzern ist weltweit führend im derzeit noch am stärksten wachsenden Markt, dem Mobilfunk.
In Italiens Festnetz schafft der Konzern noch Umsatzzuwächse. Zudem hat die Mobilfunktochter mit dem Lateinamerika-Fokus einen Wachstumsmarkt im Griff.
Der Konzern besitzt ein Netz starker Anbieter in vielen Ländern. Er arbeitet längst an Kombiprodukten.


Risiken
Onlinefirmen wie Freenet und United Internet steigen ins Anschlussgeschäft ein. Zudem drängen Billiganbieter in den Mobilfunk.
Die Konkurrenz im wichtigen Markt für DSL-Internetzugänge ist enorm hoch. Zugleich ist die Mobilfunktochter Orange international nur schwach aufgestellt.
Beginnen Konzerne, die Festnetz- und Mobilfunksparten haben, diese Produkte zu kombinieren, kann Vodafone nicht mithalten.
Auslandsmärkte erobert der Konzern nur mit eigenem Netz. Das dauert lange.
BT steht im heimischen Festnetzmarkt stark unter Druck. Im Markt für Informationstechnik ist der Konzern eher schwach aufgestellt.


Ausblick
Die Verschmelzung von Internet und Festnetz erhöht die Schlagkraft. Die US-Mobilfunktochter sichert 2005 noch gutes Wachstum.
Der Schuldenabbau bringt Flexibilität, doch 2005 drohen Wachstumsprobleme.
Die Zuwächse im Mobilfunk lassen nach. Für Vodafone wird es schwer, große Wachstumsfelder zu finden. Der Start von UMTS-Diensten allein dürfte nicht reichen.
Die Milliardeninvestitionen ins Auslandsgeschäft stärken das Unternehmen. Zudem macht der Rückkauf der Mobilfunktochter Kombiprodukte besser möglich.
Das Wohl BTs hängt an Europas Markt für Geschäftskunden. Doch dort drängen sich nun verstärkt andere Konzerne. Das wird das Wachstum erschweren.

Projekt Savesave

Bericht: Ehemalige T-Mobile-Manager planen Billig-Mobilfunk
Projekt unter dem Namen Savesave verhandelt angeblich mit E-Plus und T-Mobile


Einem Bericht der Wirtschaftswoche zu Folge planen einige ehemalige Manager von T-Mobile unter Führung des Bonner Unternehmensberaters Joachim Linz einen Mobilfunk-Discounter. Dieser soll derzeit unter dem Codenamen Savesave aufgebaut werden.
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Der Discounter soll ohne eigenes Netz arbeiten und stattdessen Netz- und Vermittlungskapazitäten von anderen Anbietern einkaufen, auch im Ausland. Zudem soll sich der neue Anbieter - ähnlich wie Tchibo - auf Prepaid-Tarif konzentrieren, dessen Preise von 35 Cent pro Minute aber unterbieten. Verhandlungen sollen derzeit mit E-Plus und T-Mobile laufen.

Anfang des Jahres hatte der Tagessiegel berichtet, dass der Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou einen Billig- Mobilfunkservice auch für Deutschland plane. In Großbritannien verhandelt Haji-Ioannou demnach mit T-Mobile, die für Deutschland entsprechende Gespräche aber dementierten. (ji)

Meinungen zum Mobilfunk

Äußerungen zum Thema Mobilfunk:



„Die Faszination der modernen Technik steht in deutlichem Gegensatz zur Frage, welche möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Fortschritt vielleicht mit sich bringt.“

Pressemitteilung 038 des Bundesamtes für Strahlenschutz (Anm. :Deutschland) vom 12.12.2003 zum Thema: „Unterm Weihnachtsbaum strahlt es zu stark – Informationen zum Thema Jugendliche und Handys“.



„Bei den derzeit üblichen DECT-Geräten sollte aus Vorsorgegründen ein Daueraufenthalt in unmittelbarer Nähe zur DECT-Basisstation vermieden werden (Basisstation nicht im Kinder- und Schlafzimmer).“

Bundesamt für Strahlenschutz (Anm.:Deutschland) im September 2002



„Die Strahlungswerte der Mobilfunknetze liegen zwar unter den Grenzwerten, aber diese Grenzwerte orientieren sich nicht an der Gesundheit“

Prof. Dr.-Ing. Günter Käs, Bundeswehruniversität Neubiberg (2000)



„Keine Firma der Welt entwickelt ein Arzneimittel, das bei Versuchstieren Krebs auslöst, und sagt dann, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (Anm.:Deutschland), die Handyhersteller und Mobilfunkindustrie, das wird beim Menschen schon nicht auftreten.“

Prof. Dr. Wolfgang Löscher, tierärztliche Hochschule Hannover, in der SZ vom 22.05.1997



„In zwanzig Jahren sind wir ein Volk von Demenz-Kranken.“

Dr. Brigitte Lange, Physikerin und Wissenschaftlerin in der Hirnforschung zum Thema Handystrahlung und Öffnung der Blut-Hirn-Schranke (Januar 2001)



„Seit 40 Jahren gilt die Lehrmeinung, dass elektromagnetische Felder zu schwach sind, um das Erbgut zu verändern. Unsere Ergebnisse haben jetzt das Gegenteil gezeigt. Veränderungen am Erbgut führen in der Regel zu Krebs.“

Prof. Dr. Franz Adlkofer, Koordinator des europaweiten REFLEX-Projektes, Stiftung VERUM, zitiert im Münchner Merkur vom 01.09.2003



„Ich würde mein Kind nicht in einen Kindergarten schicken, wenn sich im Umkreis von 250 Metern eine Mobilfunksendeanlage befindet.“

Prof. Dr. Peter Semm, Universität Frankfurt, Forscher im Telekom-Auftrag (1998)



„Kinder sollten grundsätzlich nicht mit Handys telefonieren, Jugendliche nur in Notfällen.“

Bundesumweltministerium (Anm.: Deutschland) in den Medien, Juli 2000



„Es sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, die Benutzung von Mobiltelefonen durch Kinder unter zwölf Jahren zu vermeiden und durch Jugendliche unter 16 Jahren einzuschränken.“

Ecolog-Institut aus Hannover in einem Strategiepapier zu Vorsorgemaßnahmen für das Bundesamt für Strahlenschutz, zitiert nach Ökotest, Heft Dezember 2003: „Die Augen leuchten – das Handy strahlt“.



„Wer unter Sechzehnjährige zum Kauf von Mobiltelefonen ermuntert, handelt verantwortungslos.“

Sir William Stewart, Leiter der weltgrößten Studie über die Sicherheit von Mobiltelefonen im Auftrag der britischen Regierung, in der Zeitung Daily Mail vom 28.01.2002



„Offenbar bedarf es erst einer mittleren gesundheitlichen Katastrophe, ehe der Staat seine Vorsorgepflicht wahrnimmt und die Risiken auf gesetzlichem Wege minimiert. Bisher haben die Gewinninteressen der Industrie Vorrang. Es ist nur eine Frage der Zeit und der individuellen Kondition, ob und wann wir dadurch krank werden.“

Prof. Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizin-Physiker, Interview der Zeitschrift BIO, Ausgabe 3/2002
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Kinder durch Handystrahlung gefährdet

Experten sehen Kinder durch Handystrahlung gefährdet
Risiko für Altersgruppe unter acht Jahren am größten


London (pte, 12. Jan 2005 14:30) - Britische Experten haben eine Warnung für Eltern veröffentlicht, nachdem neuere Studien nahe legten, dass die Strahlung von Handys doch gesundheitsgefährlich sein kann. Am meisten gefährdet sollen laut dem National Radiological Protection Board (NRPB) http://www.nrpb.org jüngere Kinder sein. Die Studie gibt zu, dass es keine Beweise für die Schädlichkeit der Strahlung gibt, warnt aber gleichzeitig davor, dass die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden kann.

Die NRPB-Studie wiederholt Bedenken, die zuerst im Jahr 2000 durch eine einflussreiche Studie der Independent Expert Group on Mobile Phones http://www.iegmp.org.uk/report/index.htm geäußert worden waren. Die aktuelle Studie ergänzt diese Erkenntnisse um die in der Zwischenzeit veröffentlichten Forschungsergebnisse. Dazu gehört eine im Dezember 2004 veröffentlichte Untersuchung, die davon ausgeht, dass die Strahlung die DNA schädigen kann. Eine schwedische Studie aus dem April 2004 zeigte einen Zusammenhang zwischen der Handynutzung und Nerventumoren im Bereich des Gehörs. Eine Holländische Untersuchung aus dem Oktober 2003 konzentrierte sich auf Handys und Einschränkungen in der Hirnfunktion. Das NPRB betont jedoch, dass diese Forschungsergebnisse erst von anderen Stellen bestätigt werden müssen, bevor eine Schlussfolgerung gezogen werden kann.

Der Wissenschafter Zenon Sienkiewicz erklärte gegenüber NewScientist, dass zusätzliche Faktoren wie die stärkere Anfälligkeit mancher Menschen zu berücksichtigen seien. "Wir sagen in unsere Studie nur, dass die Aufmerksamkeit hinsichtlich möglicher Gefahren nicht nachlassen sollte." William Stewart von der Independent Expert Group on Mobile Phones erklärte, dass Eltern Kindern unter acht Jahren keine Handys geben sollten, da eine besondere Strahlungsempfindlichkeit bestehen könne. Die geringere Größe ihrer Köpfe ermöglicht, dass ein größerer Teil des Gehirns mit der Strahlung in Kontakt kommt. Zusätzlich ist das Nervensystem in diesem Alter noch nicht voll entwickelt. "Sollte es Risiken geben, wovon wir ausgehen, werden Kinder am meisten betroffen sein. Je kleiner die Kinder, desto größer wird auch die Gefährdung sein."
(Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Michaela Monschein
email: monschein@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-0

Spion in der Jackentasche

11.01.2005
Der Spion in der Jackentasche
Neuer AOL-Dienst spürt Handynutzer auf / Datenschützer warnen vor Missbrauch
VON JENS REDDEKER


Aufgespürt (MONTAGE: THOMAS LÖHRIG)
+ Aufgespürt (MONTAGE: THOMAS LÖHRIG)
Bielefeld. Wer sein Handy eingeschaltet hat, ist jederzeit erreichbar – in Zukunft ist durch das kleine Telefon auch jedermann im Handumdrehen aufzuspüren. AOL testet derzeit einen neuen Dienst für seine Internet-Kunden, mit dem kinderleicht die Handys anderer Menschen, theoretisch auch ohne deren Wissen, per Mausklick geortet werden können. Datenschützer bezweifeln den Nutzwert und warnen vor Missbrauch.

Unter dem Namen "Friendsfinder" (engl.: Freundefinder) bietet AOL Testkunden das Produkt des Münchner Herstellers Mecomo seit Dezember an. Auf der Mecomo-Homepage ist es unter dem Namen "Friends.nextome" erhältlich. Die Tester nehmen es laut AOL-Sprecher Tobias Riepe sehr gut an. Der exakte Starttermin steht noch nicht fest. In Kooperation mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone – E-Plus und O2 sollen folgen – offeriert der "Friendsfinder" für jeweils 20 Cent eine Ortungsmöglichkeit.


Internetnutzer geben Handynummern von Menschen ein, über deren Standort sie informiert werden möchten. Wer in diese Liste eingetragen ist, bekommt eine SMS mit der Frage nach dem Einverständnis für zukünftige Abfragen. Schickt der Angepeilte an seinen Mobilfunkanbieter eine SMS, die Ortungen generell erlaubt, kann der AOL-Kunde in James-Bond-Manier die Zielperson im Stadtplan aufspüren.

Die Technik basiert auf den Funkzellen der Mobilfunknetze. Das Ergebnis der Abfrage besagt, in welcher Zelle sich das gesuchte Handy gerade befindet. In Städten haben die Zellen einen Radius von einigen hundert Metern, auf dem Land sind die Radien größer.
"Das Angebot richtet sich an Menschen, die wissen wollen, wo ihre Freunde gerade sind und auch an Eltern, die über den Aufenthaltsort ihrer Kinder informiert sein wollen", erklärt AOL-Sprecher Riepe.

Vor dem Einsatz als Kontrollmittel warnen Datenschützer. Die Bielefelderin Rena Tangens vergibt seit 2000 den Negativpreis Big-Brother-Award an Unternehmen und Institutionen, die es mit Privatsphäre und Datenschutz nicht allzu genau nehmen. Ein Preis ging im vergangenen Jahr deshalb auch an "Track your kid", einen SMS-Dienst zur Kinderkontrolle.

Sie ist empört über den neuen AOL-Service: "Bei Kindern führt so etwas zu Angst vor Kontrolle. Sie lernen nicht aus Einsicht, sondern aus Furcht." Tangens weist darauf hin, dass Kinder das Handy auch abschalten oder einfach bei Freunden liegen lassen könnten und so für die Eltern unsichtbar bleiben.

Über die einfache Missbrauchsmöglichkeit des "Friendsfinders" ist Franz-Josef Wesener, Referatsleiter bei der NRW-Landesdatenschutzbeauftragten, erschüttert: "Die Authentifizierung ist schwach. Wer Zugang zum Handy anderer Personen, wie dem des Ehepartners, hat, kann den Dienst ohne dessen Wissen einrichten und die Person überwachen." Das Handy in der Jackentasche kann damit zum Spion werden.

Beim "Friendsfinder"-Entwickler Mecomo heißt es, dass zur Sicherheit innerhalb von 24 Stunden nach Anmeldung auch noch eine Bestätigungs-SMS an das zu ortende Handy geschickt wird. Ist ein misstrauischer Kontrolleur aber einen Tag lang im Besitz des Gerätes, kann er diese löschen und mehrere Wochen unentdeckt den Aufenthaltsort des Handys aufspüren lassen.

AOL hat trotzdem keine Bedenken und beruhigt: "Der Datenschutz hat für uns oberste Priorität."

MEINUNGS-BÖRSE: Handy-Ortung per Internet
Das Netz wird enger
VON JENS REDDEKER

Überwachung ist überall. Kameras beobachten uns nicht mehr nur in Banken und an Tankstellen. Wir werden im Fußballstadion, im Supermarkt und in Parkhäusern unablässig gefilmt. Irgend jemand weiß immer, wo wir uns gerade befinden. AOL zieht mit seinem Handy-Ortungssystem das Überwachungsnetzwerk noch enger.
Das größte Problem an der Internet-Neuheit ist der einfache Missbrauch des in Ansätzen gut gemeinten Produkts. Wer wissen möchte, wo sich seine Kinder aufhalten, kann sich auch mit AOL nicht auf der sicheren Seite fühlen. Sollte es zum schlimmsten Fall kommen, wissen auch Verbrecher, dass sie über Mobiltelefone aufzuspüren sind und entledigen sich der Geräte.
So einfach ist es für Angestellte nicht, die ein von der Firma präpariertes Handy bekommen, das ihre Wege nachzeichnet. Derartiges Vorgehen ist von Unternehmen bekannt und fördert keinesfalls die Sicherheit, sondern das Misstrauen.

2. Nationaler Kongress Elektrosmog-Betroffener

Der 2. Nationale Kongress Elektrosmog-Betroffener in der Rückblende

Auch dem 2. Nationalen Kongress im Stadttheater Olten vom 13.11.04 war wie schon der ersten derartigen Veranstaltung vom November 2003 in Biel ein voller Erfolg beschieden.

Gigaherz.ch 17.11.04

Gigaherz.ch, die Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener bietet jeweils international bekannten, mobilfunkkritischen Wissenschaftern, von denen einige von ihren Regierungen aus wirtschaftlichen Gründen unterdrückt und behindert werden, ein grosses Podium.

Wegen der grossen Publikumsnachfrage musste der diesjährige Anlass ins Stadttheater Olten verlegt werden. Die anfängliche Befürchtung der Veranstalter, das Haus eventuell doch nicht voll zu bringen, erwies sich als unbegründet. Die hochkarätigen Wissenschafter vermochten mit ihren eindrücklichen Referaten ein vielschichtiges Publikum aus dem ganzen Land, von Genf im Westen, bis hinaus zum Fürstentum Liechtenstein im Osten mit ihren Referaten zu überzeugen.
Olten liegt eisenbahntechnisch im Zentrum der Schweiz und ist von überallher bequem innert kurzer Zeit per Bahn erreichbar. Das Stadttheater bot zudem eine vorzügliche Infrastruktur. Sowohl verpflegungs- ,wie kommunikationstechnisch verlief alles absolut reibungslos. Die Referate wurden absolut perfekt und simultan vom Deutschen ins Französische (25% der Schweizer sind französischer Muttersprache) und die englischen ins Deutsche übersetzt.

In seinem kurzen Begrüssungsreferat berichtete der Präsident von Gigaherz.ch zur Erheiterung des Publikums, wie die Vereinigung der Schweizer Mobilfunkbetreiber und ihrer Zulieferer (mit 1 Million Franken Jahresbeitrag pro Mitglied) die Veranstalter in der Tagespresse einmal mehr in die Sekten-Ecke zu stellen und die Veranstaltung als Gehirnwäsche und als Geschäft mit der Angst darzustellen versucht hatte. Die Desinformanten hatten dabei geflissentlich übersehen, dass die Eintrittspreise nur die Hälfte der Kosten deckten und der Rest aus der Vereinskasse „subventioniert“ worden war. Ein wahrhaft gutes Geschäft für die Veranstalter!

Zudem war es strikte verboten, während des Kongresses irgendwelche kommerzielle Werbung zu betreiben, obschon im Vorfeld einige solcher Begehren von einschlägigen Firmen gestellt worden waren. Von wegen Gehirnwäsche: Als humoristische Einlage wurde eine symbolische Gehirnwaschbürste jeweils von einem Referenten an den nächsten weitergereicht.

Den Reigen der Referenten begann Dipl. Ing. Lothar Geppert, gut mit Folien dokumentiert, mit der Schilderung seines Leidensweges, den er als Bewohner einer in der Haupstrahlrichtung einer GSM-Basisstation liegenden Dachwohnung gegangen ist. Die Strahlenkeule traf ihn sowohl aus horizontaler wie aus vertikaler Richtung. Wegen seiner vielen krankheitsbedingten Absenzen und dem Leistungsabfall am Arbeitsplatz, drohte ihm neben dem Verlust der Gesundheit noch derjenige der Arbeitsstelle und er befand sich im wahrsten Sinne des Wortes am Rande seiner physischen und materiellen Existenz. Das änderte sich beides schlagartig nach einem Wohnungswechsel. Lothar Geppert ist ein Musterbeispiel für alle diejenigen, die die Ursache ihrer Leiden erst nach dem Wohnungswechsel voll erkannt haben. An eine Antenne hatte er erst ganz zuletzt gedacht, als er von seiner Therapeutin einen Stoss einschlägiger Unterlagen bekommen hatte und seine Zustände mit der Wirkung der Strahlung in Verbindung bringen konnte.
Dies ganz im Gegensatz zu den obszönen Behauptungen der Mobilfunkbetreiber, die Leute würden nur schon beim Anblick einer Fahnenstange eingebildet krank, weil sie diese nicht von einer Mobilfunkantenne unterscheiden könnten.

Prof. Dr. med Frentzel Beyme aus Bremen referierte über das Thema „Gesicherte Einflüsse elektromagnetischer Wellen im Hinblick auf die Störung der zentralnervösen Regulation.“
Man beachte, dass Frentzel-Beyme hier von gesicherten Einflüssen sprach, obschon die Mobilfunkbetreiber und ihre staatlichen Helfershelfer stets unermüdlich und stereotyp betonen, es gebe gerade hier keine gesicherten Erkenntnisse über irgendwelche Störungen. Frenzel-Beyme dagegen legte dar, dass solche Erkenntnisse seit 1970 bekannt sind und auch publiziert wurden. Im weiteren gebe es keinen lineareren Dosis-Wirkungsmechanismus. Bereits eine sehr niedrige Dosis bewirke Schäden, welche auch bei höherer Dosis nicht unbedingt grösser werden. Eine einmal offene Bluthirnschranke, ab 0.006W/kg Körpergewicht (ca. 6V/m) verschlimmere sich bei höheren Dosen nicht mehr merklich. (Bei einem Handygespräch gibt es 30 bis 120V/m unmittelbar neben dem Schädel) Und bei offener Bluthirnschranke eingedrungene Proteine könne das Gehirn nicht mehr eliminieren. Mit immer mehr Demenzkranken bereits im Alter ab 30 Jahren müsse deshalb gerechnet werden. Auch sei in den USA seit Beginn des Handy-Zeitalters ein frappanter Anstieg der Hirntumorfälle um 40% beobachtet worden.
Frentzel-Beyme ging auch noch näher auf die neuen Studien der TNO (Niederlande) und jene der Ärzte aus Naila (D) ein. In Naila habe sich das Risiko der weniger als 400m neben einer Mobilfunk-Basisstation lebenden Bevölkerung an Krebs zu erkranken, verdreifacht.

Dr. Hermann Heinrich vom Institut Labo-Tech in Rostock berichtete über den komplexen Blut-Serum Test als Nachweis der Störung in der Stoffwechselregulation durch hochfrequenten Elektrosmog. Gerade dieses Referat war von den meisten Zuhörern mit Spannung erwartet worden, da gerade solche Tests relativ rasch darüber Auskunft geben, ob und seit wann in der Nähe des Wohnortes ein Mobilfunksender eingeschaltet wurde. Weil in der heute als gesund geltenden Nahrung infolge ausgelaugter Böden zu wenig Mineralien und Vitamine vorhanden seien, würde der menschliche Organismus (Immunsystem) auf den sogenannten Elektrosmog viel anfälliger reagieren, sagte Dr. Hermann Heinrich. Sein Referat war mit vielen aussagekräftigen Folien und Diagrammen untermauert. Blutuntersuchungen, wie sie Dr. Heinrich in Rostock betreibt, gibt es schon seit Jahren, jedoch stehen nun weitere ganz moderne Methoden mit Hilfe des Lichts zur Verfügung, die ungeahnte Möglichkeiten bieten, speziell auch im Hinblick auf die Menge der Daten, die sehr rationell ausgewertet werden können. Gerade das Blut reagiert ja sehr empfindlich auf die elektromagnetische Strahlung. Deshalb könnte diese Methode für die Zukunft wegweisend sein.
Dr. Heinrich wurde nach seinem Vortrag von interessierten Antennen-Oppositionsgruppen, welche solche Blutuntersuchungen grossflächig durchführen wollen, geradezu belagert.

Hans-U.Jakob machte als Messtechniker in einem 15-minütigen Kurzreferat einen Abstecher zurück in die Messpraxis und wies nach, dass bei Hochspannungsleitungen in punkto Grenzwerteinhaltung (Magnetfelder) sowohl von den Behörden wie von den Stromhändlern bereits kräftig gemogelt wird. Der als vorbildlich auf der Welt gepriesene Schweizer Grenzwert von 1uT ( 1 Mikrotesla) werde bereits arg zu verwässern versucht, obschon doch klar sei, dass bereits ab 0.3uT für Kinder ein 4-Faches Hirntumor- oder Leukämierisiko bestehe. Standortdatenblätter für Orte empfindlicher Nutzung würden auf alle möglichen Arten gezinkt und die erforderlichen Distanzen bis zum 3-Fachen zu Gunsten der Stromhändler gefälscht.
Jakob warnte vor Verlegungen von Hochspannungsleitungen in den Erdboden, ohne vorher die Art der Verkabelung zu spezifizieren. Kunststoff-isolierte Bodenkabel erzeugen bei Anwohnern weit höhere Magnetfelder als Freileitungen. Um die als gesundheitlich unbedenklichen Werte von 0.05uT zu erreichen, sei unbedingt und ohne Diskussion die Verlegung von sogenannten Gas-isolierten Leitungen (GIL) in das Erdreich erforderlich.

Olle Johansson, Professor für experimentelle Dermatologie am Karolinska-Institut in Stockholm berichtete von physikalischen Schäden an der menschlichen Haut durch elektromagnetische Einflüsse sowohl im stromfrequenten Bereich (50Hz) wie im radiofrequenten- wie im Mikrowellenbereich (Mobiltelefonie).
Der Zweck unserer Forschung war es, die Veränderung in den Zellen und im Nervensystem der menschlichen Haut zu untersuchen, sagte Olle Johansson. Bei der Untersuchung der klinischen Symptome wurde Folgendes berücksichtigt: Wir haben das Vorhandensein von interepidermischen Nervenfasern in der normalen menschlichen Haut von gesunden Volontären untersucht, indem wir den neuen Marker PGP 9.5 benutzten. Die interepidermischen Nervenfasern wurden 20-40 Mikrometer unterhalb der Hautoberfläche gefunden.
Zu den Schäden an der Haut kämen oft auch Symtome des inneren Organsystems dazu, wie des Herzens oder des zentralen Nervensystems.
Was den Zuhörern absolut bekannt vorkam, waren die Ausführungen Olle Johanssons, dass in Schweden Leute die über Elektro-Hypersensivität klagten, als solche mit psychischen Defekten, oder als solche mit schlechter Schulbildung oder als Opfer journalistischer Hetzkampagnen dargestellt würden. Ebenso klagte Olle Johannsson über absichtliche Fehlleitung von öffentlichen Forschungsgeldern in Schweden.
Olle Johansson konnte vom Moderator soweit beruhigt werden, dass diese Erscheinungen ebenso in der Schweiz zu beobachten seien und absolut nicht spezifisch schwedisch seien.

Der praktizierende Arzt und Umweltmediziner Dr. Hans-Chr. Scheiner aus München war mit seiner bekannt temperamentvollen Art als letzter der Referenten auf dem Podium. Sein Referat beinhaltete die nachhaltige Störung der in der Natur vorkommenden, für die Menschen lebensnotwendigen Frequenzen, den sogenannten Schumann-Frequenzen durch die gepulste Mobilfunkstrahlung.
Scheiner erinnerte in ergreifender Weise an den viel zu jung verstorbenen Neuseeländer Forscher Prof. Dr.N.Cherry, welcher in seinen Forschungen die Wetterfühligkeit von Menschen untersucht hatte und dabei elektrische Einflüsse gefunden hatte die weit unterhalb der Einflüsse einer Basisstationen des Mobilfunks liegen.
Scheiner ging nochmals auf die bereits im Referat Frentzel-Beymes enthaltenen Angaben zur Durchlässigkeit der Bluthirnschranke unter Handystrahlung ein und fragte, wer denn einst für die Schäden an 20-Jährigen, die in nicht allzu ferner Zeit bereits an Demenz und Alzheimer zu leiden beginnen werden, gerade stehen würde. Vor allem aber, wer die immensen Kosten dafür übernehmen werde. Denn es ist ja kein Geheimnis mehr, dass gerade Alzheimer eines der kostenintensivsten Leiden überhaupt ist und es bis heute noch keine Heilung gibt.

Auch die stark verminderte nächtliche Melatonin-Ausschüttung der Zirbeldrüse unter Mobilfunk-Bestrahlung war ein Thema Scheiners. Melatonin als körpereigenes Schlaf- und Krebsbekämpfungshormon, und wird nur bei völliger Dunkelheit ausgeschüttet. Da die Zirbeldrüse die Mobilfunkstrahlung als Tageslicht interpretiert, reduziert sie die Melatoninproduktion erheblich, mit allen nachteiligen Folgen. Dr. Scheiner zeigte auch Folien von missgebildeten Kälbern, wie sie Kühe in der Nähe seit Errichtung von Mobilfunkantennen leider sehr häufig zur Welt bringen.

Trotz gewaltigem Besucheraufmarsch ging die Veranstaltung störungsfrei und pünktlich über die Bühne.
Schade, dass die kantonalen und kommunalen Amtsstellen sehr schlecht vertreten waren. Diese werden jeweils von den Mobilfunkbetreibern und ihren Helfershelfern aus Politik und Wirtschaft einmal halbjährlich neu „auf Kurs“ gebracht. Letztmals erst am 8.11.04 in Remetschwil AG unter der Leitung von FDP-Nationalrätin Egerszegy. Diese verordnete Desinformationsveranstaltung für Gemeinderäte stand unter dem Titel „Mobilfunk im Kreuzfeuer der Kritik“ und hatte den schwerwiegenden Fehler, dass die angekündigte Kritik gar nicht stattfand, weil Kritiker gar nicht erst eingeladen wurden. Eine wirtschaftspolitische Mogelpackung also, wie vieles Andere auch in Sachen Mobilfunk.

Der nächste echte Nationale Kongress findet am 19. November 2005 wiederum im Stadttheater Olten und wiederum mit international bestens bekannten Wissenschaftern statt. Vielbeschäftigte mögen sich diesen Termin bereits heute reservieren.

Mitte Januar 2005 erscheint der Tagungsband mit Texten und Bildern zu allen oben beschriebenen Vorträgen. Zu bestellen bei Erwin Bär, Hauptstrasse 14, CH-8274 Tägerwilen TG. Tel 071 669 14 94 oder Fax 071 669 34 54
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Lieferung ins Ausland nur gegen Vorauszahlung von Euro 25.-

Handybenutzung in Bahn, Bus und Auto

Handybenutzung in Bahn, Bus und Auto: die verleugnete Gefahr.

Die Häufung von Busunglücken – und besonders die mit Schülern als Insassen – veranlassen mich, erneut auf eine immer grösser werdende Gefahr hinzuweisen.

Dr. med. Wolf Bergmann
Facharzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie, Freiburg i./Br. 6.1.05
im Fax-Versand von Matthias Engelbrecht, Pfarrer zu Flomborn (D)

In geschlossenen Räumen wie Bussen, Autos, Bahnen arbeiten Handies mit maximaler Sendestärke, da aufgrund der Abschirmwirkung des Fahrzeugkörpers (Faradayscher Käfig) der Verbindungsaufbau zum nächsten Sender erschwert ist. Auch ohne aktives Telefonieren oder Versenden von SMS suchen eingeschaltete Handies immer wieder mit einem Sendesignal den nächsten Sender – ebenfalls mit maximaler Sendeleistung.

Wenn bei 60 Schülern, wie bei dem kürzlich bei Euskirchen verunglückten dänischen Bus, z.B. nur die Hälfte ein eingeschaltetes Handy hat (was heute untertrieben ist), entstehen durch Interferenzen und Reflexionen unvorhersehbare Frequenzen und Feldstärken, die an sog. hot spots enorme Grössen erreichen können. Zu sehr hohen Feldstärkenspitzen kann es kommen, wenn viele gleichzeitig innerhalb eines solchen Raumes telefonieren (bei unvorhergesehenen Ereignissen, bei Aufwachen, nach Pausen oder aus Langeweile).

In japanischen U-Bahnabteilen wurden Feldstärken gemessen, die sogar noch die viel zu hohen Grenzwerte, wie sie in Deutschland gültig sind, weit übertrafen. Und zwar dann, wenn eine U-Bahn etwas Verspätung hatte und die Fahrgäste gleichzeitig die Verspätung über Handy meldeten.

Entgegen allen Behauptungen der Mobilfunkindustrie und solcher staatlichen Institutionen, wie Strahlenschutzkommission, Bundesamt für Strahlenschutz, Umweltministerium und den von diesen abhängigen Experten, ist die schädigende Wirkung von Mobilfunkfrequenzen auf lebende Organismen und auf den Menschen schon bei ganz geringen Feldstärken weit unterhalb der offiziellen Grenzwerte seit langem wissenschaftlich belegt.

Aufgrund von Resonanzphänomenen mit den körpereigenen Schwingkreisen kommt es durch Mobilfunkfrequenzen zu Landungsverschiebungen an Zellmembranen und im Zellzwischenraum mit tiefgreifenden Folgen für die Steuerung der Lebensvorgänge, wie z.B. Freisetzung von Radikalen, Störung der Bildung roter Blutkörperchen, Zellreifungs- und Teilungsstörung, Verminderung immunkompetenter Zellen, Brüchen der Erbsubstanz, Störung der Hormonbildung, wie z.B. von Melatonin, Fehlreaktionen an Nervenzellen, Aufzwingung künstlicher bleibender Schwingungsmuster. EEG-Veränderungen usw. Die gepulste Strahlung öffnet darüber hinaus die Blut-Hirn-Schranke und fördert das Eindringen von Eiweiss und Umweltgiften in den Gehirnblutkreislauf mit Folge weiterer Gehirnzellenschädigung. Die schädliche Wirkung anderer Umweltgifte wird dadurch zusätzlich potenziert.

Im Zusammenhang mit Bus-, Bahn- und Autofahrten sind die folgenden erwiesenen Sofortreaktionen auf bereits ein eingeschaltetes Handy von besonderer Bedeutung: Veränderung der Hirnströme (EEG) schon nach kurzer Zeit über viele Stunden anhaltend, auch bei Menschen im Umkreis bis zu 10 Metern vom Handy. Signifikante Verschlechterung der kognitiven Leistungen (Aufmerksamkeit), Verklumpung der roten Blutkörperchen schon nach 90 Sekunden Telefonat (Geldrollenphänomen) mit der Folge verminderter Sauerstoffbeladung und verschlechteter Durchgängigkeit durch enge Gefässe. Das bedeutet Verschlechterung der Sauerstoffversorgung im Gewebe.

Verschlechterung der Schlafqualität und damit verminderte oder fehlende Erholung. Zellschädigung durch Öffnung der Blut-Hirn-Schranke. Fehlreaktionen auf der Nervenzellebene und im Stoffwechsel.

Es ist klar, dass bei 30 und mehr einfach nur eingeschalteten und erst recht bei gleichzeitig aktiv benutzten Handies eine Flut von gepulsten Störsignalen auf die hochempfindlichen Regelkreise der Businsassen –Fahrer und Fahrgäste – niederprasseln, wenn jetzt noch zusätzlich zu den bisher bestehenden Mobilfunksendern noch der Wellensalat von UMTS hinzukommt.

Dass es bei solchen Bedingungen zu Störungen und Fehlreaktionen kommt, ist seit langem bewiesen. Welche das sind und nach welch langer Zeit der Strahlenbelastung, ist beim Einzelnen unvorhersehbar.

UMTS zu teuer für den Massenmarkt

Mobilfunk
„UMTS ist zu teuer für den Massenmarkt”


26. Dezember 2004 Im Jahr 2005 wird es spannend in der Mobilfunkbranche: "Wenn die mobile Datenkommunikation im kommenden Jahr nicht in Schwung kommt, war UMTS ein Flop. Die Geschäftspläne sind dann nicht mehr zu halten", sagte Roman Friedrich, Telekommunikationsfachmann der Unternehmensberatung Booz, Allen, Hamilton.

Nach seiner Ansicht müssen die vier Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 den Datenmarkt jetzt sehr schnell aufbauen und bis Ende 2005 mehr als eine Million UMTS-Kunden gewinnen. Allerdings unterlaufen den Netzbetreibern zur Zeit noch zahlreiche Fehler: "Die Preise für UMTS-Dienste sind zu hoch für den Massenmarkt. Außerdem müssen die Netzbetreiber mehr an die Kunden denken. Diese wollen keine Kilobytes oder Minuten kaufen, sondern Musikstücke oder Spiele. Das ist greifbarer, und die Kosten sind transparent", sagte Friedrich dieser Zeitung. Nach seiner Ansicht akzeptieren Kunden Preise für einzelne Produkte, für Abonnements oder Pauschaltarife viel besser als Zeit- oder Volumentarife, die kaum überschaubare Kosten mit sich bringen.

Wandel vom Infrastrukturanbieter zum Konsumgüterhersteller erforderlich

Anders als in den Zeiten der reinen Sprachtelefonie müßten die Netzbetreiber heute wie Konsumgüterhersteller denken. "Datenkommunikation ist kein essentielles Bedürfnis. Niemand braucht unbedingt Videotelefonie. Daher muß zunächst das Bedürfnis nach den neuen Datendiensten geweckt werden", empfiehlt Friedrich. Wichtig sei das schnelle Überschreiten einer kritischen Größe, damit niemand Videotelefonie ohne entsprechenden Gesprächspartner betreiben könne.

Den Wandel vom Infrastrukturanbieter zum Konsumgüterhersteller habe bisher kein Anbieter vollständig vollzogen: "Die Umsetzung ist schwierig, denn die Unternehmen müssen Ansichten über Bord werfen, die zehn Jahre lang richtig waren. Dafür müssen auch viele Mitarbeiter ausgetauscht werden", sagte Friedrich.

Netzbetreiber machen Fehler bei Gerätesubventionen

Die Entwicklung des Datenmarktes falle in die Zeit der Sättigung auf dem Handy-Markt. "Daher werden die Preise für Handy-Gespräche in diesem Jahr fallen", vermutet Friedrich. Obwohl die Handy-Tarife in Deutschland im internationalen Vergleich sehr hoch sind, ist aber ein harter Preiswettbewerb nicht zu erwarten. "Die Netzbetreiber wollen die Preise kontrolliert senken. Sie werden ihre Margen nicht freiwillig abgeben", sagte Friedrich. Der Hoffnung, stark sinkende Preise könnten überproportional starke Nachfrageeffekte auslösen, erteilte Friedrich eine Absage: "Kein Netzbetreiber glaubt, daß die Nachfrage nach einer Preissenkung überproportional steigt und damit zu höheren Umsätzen führt", sagte Friedrich.

Viele Fehler unterlaufen den Netzbetreibern auch bei den Gerätesubventionen. "Subventionen für die Geräte sind neben dem Netz der dominante Kostenblock für die Unternehmen. Da wundert es schon, daß Subventionen oft undifferenziert und kurzsichtig vergeben werden", sagte Friedrich. Es gebe einen klaren Zusammenhang zwischen Endgeräten und den Umsätzen der Kunden. "Die Netzbetreiber sollten ihre Subventionen auf die Geräte konzentrieren, die ihnen einen hohen Umsatz bringen", erklärt Friedrich die scheinbar einfache, aber selten eingehaltene Faustregel. Sonst drohe ein Problem: "Wird die bisherige Subventionspraxis beibehalten, gehen die Gewinnmargen in die Knie", warnt Friedrich.

Lawinengefahr

Für Spannung werde im kommenden Jahr auch der Eintritt sogenannter virtueller Netzbetreiber sorgen, die zwar kein Netz, dafür aber eine starke Marke haben. "Ähnlich wie der Kaffeeröster Tchibo werden viele klassische Händler in den Mobilfunkmarkt einsteigen", sagte Friedrich voraus. Im Gespräch seien Namen wie Ikea, Aldi oder McDonald's. Die Initiative gehe meist von den alteingesessenen Netzbetreibern aus.

"Die Netzbetreiber wollen mit Hilfe der Händler eine Zweitmarke aufbauen, um neue Kundensegmente anzusprechen", sagte Friedrich. Allerdings werde der Preis, zu dem die neuen Anbieter Mobilfunkkapazitäten einkaufen können, zur Zeit noch hoch gehalten. "Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis der erste Netzbetreiber einknickt. Dann besteht die Gefahr einer Lawine", sagte Friedrich. Viele Experten halten E-Plus für den natürlichen Kandidaten, da das Unternehmen große Kapazitäten übrig hat.

Text: ht. / Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2004, Nr. 302 / Seite 15
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