1. Bamberger Mobilfunksymposium

Wissenschaftler, Ärzte und Bürger haben beim 1. Bamberger Mobilfunk-Symposium eindringlich vor den Gefahren von Mobilfunkanlagen gewarnt. Dass dieses Thema die Menschen stark beschäftigt, zeigte die große Resonanz: Mit mehreren Hundert Besuchern war der Hörsaal im Markushaus der Otto-Friedrich-Universität voll besetzt.

VON MATTHIAS WILL

BAMBERG – „Früher war die Menschheit so schlau, zu reagieren, wenn bestimmte Anhaltspunkte vorlagen. Heute wird gefordert, dass der Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Gesundheitsschäden lückenlos nachgewiesen wird. Das ist Unsinn“, sagte Dr. Gerd Oberfeld, Mitarbeiter des Referats für Gesundheit, Hygiene und Umweltmedizin in der Landessanitäts-Direktion in Salzburg. Studien über GSM-Basisstationen – GSM ist ein weltweites Standardsystem für Telekommunikation – hätten belegt, dass sich das Risiko von Stresskrankheiten wie Depressionen oder Schlafstörungen im Umfeld von solchen Anlagen signifikant erhöhe. „Es besteht hier absoluter Handlungsbedarf“, betonte Oberfeld. Entscheidend sei das Verhalten der Konsumenten. „Wenn die Leute wie bekloppt ihr Handy benutzen, ist es kein Wunder, dass immer neue Anlagen errichtet werden.“

Der Berliner Professor Dr. Karl Hecht kritisierte, bei der Festlegung von Grenzwerten seien „der Willkür Tür und Tor geöffnet“. Sie seien nutzlos, wenn der Zeitfaktor nicht mit einbezogen werde. Kurzzeitstudien seien deshalb ohne Aussagekraft. Er, Hecht, habe in über 1000 wissenschaftlichen Arbeiten von russischen Forschern recherchiert. Die Untersuchungen der Wissenschaftler hätten ergeben, dass elektromagnetische Felder langfristig zu teils erheblichen Gesundheitsschädigungen führten. „Ich habe mehrfach versucht, diese Erkenntnisse dem Bundesumweltministerium mitzuteilen. Aber ich bin immer abgewimmelt worden.“ Hecht forderte, dass der verfassungsrechtliche Schutz der körperlichen Unversehrtheit auf dauerhafte Befindlichkeitsstörungen ausgeweitet werden müsse.

Der Nailaer Allgemeinarzt Dr. Horst Eger stellte die so genannte Naila-Studie vor, wonach im Umkreis von 400 Metern von einer Mobilfunkanlage bei den Patienten eine auffällig höhere Krebsrate festgestellt wurde. Eger präsentierte auch eine israelische Studie. Wissenschaftler seien zu dem Ergebnis gekommen, dass in der Region Netanya die Zahl der Krebspatienten im näheren Umkreis von Mobilfunkanlagen erheblich höher sei als in entfernter gelegenen Gebieten. Der Nailaer Arzt kritisierte die Strahlenschutzbehörden, die derartige Forschungen seit Jahren ignorierten. Zu den Vorwürfen von Umweltbehörden, sie hätten wichtige Daten der Studie nicht vorliegen, sagte Eger: „Wir können manche Daten auf Grund unserer ärztlichen Schweigepflicht nicht herausgeben.“ Beim Thema Mobilfunk stünden Politik und Industrie in der Pflicht, „dafür zu sorgen, dass nicht der Eindruck von einer Vermischung gegenseitiger Interessen entsteht“.

„Das Ergebnis der Naila-Studie ist kein Einzelfall“, meinte Dr. Reinhold Jandrisovits, Allgemeinarzt im österreichischen Müllendorf – ein Ort mit etwas über 1000 Einwohnern. Bei seinen Patienten sei die Zahl der Tinnitus-Fälle seit der Errichtung zweier Mobilfunkstationen deutlich gestiegen. Dies sei erst nach einer „Latenzzeit“ von zwei Jahren zum Vorschein gekommen. Auch klagen die Bürger im Umkreis der Anlagen nach Aussage des Arztes zunehmend über Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen. Immer mehr Patienten, vor allem jüngere, hätten zudem Krebsgeschwülste. „Als ich mit meinen Kollegen darüber gesprochen habe, wurde ich als Spinner abgetan“, erzählte Jandrisovits, der auch Sprecher der Mobilfunk-Initiative Burgenland ist.

Quelle:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=747552
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